Dr. RA Helene Egger Matscher

Nachruf für die Gründerin und langjährige Vorsitzende von ProNepal

Am 29. Juni 2021 ist Helene Egger Matscher, die Gründerin des Vereins ProNepal, plötzlich und unerwartet im Alter von 67 Jahren verstorben.

Helene war Rechtsanwältin, sie hatte ihre Anwaltskanzlei in Meran. Sie war aber auch gerne Weltenbummlerin, unterwegs mit Mann und Freunden. Während einer Reise nach Nepal, angeregt auch durch die Familie ihres Bruders Leo, entstand die Idee zur Gründung einer Hilfsorganisation, um damit die Bildungschancen von Kindern und die Lebensbedingungen von Frauen in Nepal zu verbessern.

Die Idee wurde begeistert von Freunden, Bekannten und einer Gruppe von Adoptiveltern, deren Kinder auch aus Nepal kamen, aufgenommen und so hat Helene zusammen mit ihnen im November 2004 kurzerhand den Verein ProNepal gegründet.

Sie war viele Jahre als Vorsitzende tätig und hat sehr viel Zeit und Energie für den Aufbau und die Arbeit im Verein investiert. Dabei war es ein enormer Vorteil und ein Glücksfall, dass Helene mit ihrer sachkundigen Expertise alle rechtlichen Belange übernehmen und somit alle (bürokratischen) Klippen geschickt überwinden konnte.

Vor allem die Verbesserung der Lebensumstände der nepalesischen Kinder und Frauen lag ihr am Herzen. Noch vor der Gründung des Vereins hat sie über eine ihrer vielen Kontakte eine Patenschaft übernommen, daraus entstand eine 10jährige Unterstützung für ein bedürftiges Mädchen und schließlich eine innige Freundschaft. Dann folgten weitere Patenschaften und einer ersten Gruppe von Kindern wurde eine solide schulische Ausbildung ermöglicht. Im Laufe der Zeit wurden jährlich bis zu 80 Kinder über Patenschaften unterstützt.

Helene war besonders engagiert und federführend in Projekten zur schulischen Entwicklung von Kindern, es wurden mehrere Schulen gebaut und entsprechend eingerichtet, verschiedene Heime wurden unterstützt, um Waisenkinder bzw. Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen zu fördern. Ein großes Anliegen war ihr auch die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen, weshalb sie auch in diesem Bereich mehrere Projekte durchgeführt hat.

Helene hat uns mit ihrer großen Menschenkenntnis, ihrer Empathie, ihrem kritischen Urteilsvermögen und ihrem Weitblick oft geholfen die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Sie hat immer ein offenes Ohr für andere Meinungen gehabt und hat nie ihre Ansichten aufgedrängt, sondern hat sich stets um das Gleichgewicht innerhalb unseres Vereins bemüht. Trotz nachlassender Gesundheit hat Helene sich bis zuletzt mit Zurückhaltung, aber wenn nötig mit Beharrlichkeit, für die Belange der Menschen in Nepal eingesetzt. Sie hatte noch weitere Pläne und es wird uns eine Ehre sein, diese Vorhaben in ihrem Sinne umzusetzen.

Mit ihr verlieren wir einen großartigen Menschen, eine tragende Säule des Vereins und eine wunderbare Wegbegleitung.

Helene wird uns fehlen, ihre angenehme und unaufdringliche Art, ihre Kompetenz und Herzlichkeit, ihr Blick fürs Ganze.

Aber was sie gesät hat, ist großartig und wird weiterhin seine Früchte tragen und wir werden unser Möglichstes tun um den Verein in ihrem Sinne weiterzuführen.