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Bericht Sanga – Schule und Trinkwasseranlage

Während des Ortsaugenscheines eines Vorstandsmitgliedes von ProNepal am 25. August 2015 zeigte man in Sanga zuerst, nicht ohne eine gewissen Stolz, die Trinkwasseranlage. Diese wurde in den Jahren 2008 – 2010 erbaut und von ProNepal und der Autonomen Provinz Bozen mitfinanziert. Die Anlage hat durch das Beben keine Schäden erlitten und auch die Quellschüttung hat sich nicht verringert, eher etwas verbessert. Die Regierung hat eine Trinkwasseraufbereitungsanlage als erstes Pilotprojekt vor die Speicherbecken errichtet (besteht aus drei Filtersystemen, zuerst ein Hohlfilter, dann ein Kies- und Sandfilter und anschließend eine Chlorierungsanlage). Auch wird nun vor das zweite Becken eine ähnliche,  aber kompaktere Aufbereitungsanlage gebaut.

Als nächstes wurde uns die Schule von Sanga gezeigt. Zum Glück ist nur ein Teil der Schule beschädigt.

Die nepalesische Regierung hat kurz nach dem Erdbeben die öffentlichen Gebäude einem Schnellcheck unterzogen und die Gebäude in drei Klassen eingeteilt und farblich mit einem Sticker gekennzeichnet:

Grüner Sticker bedeutet: kein Problem, kann benutzt werden
Gelber Sicker bedeutet: nach Durchführung kleinerer Maßnahmen temporär benutzbar
Roter Sticker bedeutet:  darf nicht benutzt werden

Wie Fr. Jaya bereits angekündigt hatte, wird sie einen Vorschlag für die Schule bei ProNepal einreichen. Wahrscheinlich wird es sich dabei um 6 neue Klassenräume handeln.

Am 25. August 2015 haben ein Vorstandsmitglied von Pronepal mit seiner aus Nepal stammenden Tochter den Distrikt Kavrepalchok (Kavre) besucht. Die Besichtigung wurde von Fr Jaya von der Partnerorganisation SEO aus KTM organisiert. In diesem Gebiet befinden sich die Örtlichkeiten in die die Abdeckungen geliefert werden sollen, für die ein Finanzierunsantrag bei der Aut. Provinz Bozen Anfang August gestellt wurde.

Ziel der Besichtigung war es zu sehen, was mit den Wellblechabdeckungen gemacht werden wird, und zu sehen ob es weitere Notwendigkeiten gibt.

Die SEO hat uns mitgeteilt, wie und warum sich die SEO auf dieses Gebiet konzentriert hat und nach welchen Kriterien die Verteilung erfolgt.

Sofort nach dem Beben, wollte auch die SEO ihre Hilfe in den noch schwerer betroffenen Gebiete anbieten und hat einen Versuch unternommen in Gebiete wir Gorka und Nuwakot zu helfen. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass die SEO zu klein war um dort etwas zu erreichen, und auch keine direkten persönlichen Bekanntschaften dort hat. Sie stellte auch fest, dass sie einfach nicht imstande waren, Gebiete zu erreichen, die sie erreichen wollten, weil sie auf dem Weg dorthin von anderen betroffenen Bewohner aufgehalten wurden und inständigst aufgefordert wurden, die Hilfslieferungen ihnen zu verteilen. Also entschied man sich in Kavre tätig zu werden, wo man bekannt war, einen gewissen Respekt genoss und es ein von KTM aus doch relativ leicht erreichbares Gebiet ist. Eine weitere Entscheidung war 20 schwer betroffene Örtlichkeiten für die Lieferung der Wellblechabdecklungen auszuwählen und sich dann dort von der Dorfgemeinschaft die Namen jener zehn Familien nennen zu lassen, die die Hilfe am meisten benötigten. Also eine klare Beschränkung auf 20 Orte , und dort die Beschränkung auf maximal 10 Familien.

Bereits kurz außerhalb Kathmandus Richtung Kavre sieht man ein anderes Bild der Auswirkungen des Erdbebens als in Kathmandu selbst. Hier sind vor allem die ländlichen Bauten und Wohnhäuser betroffen, die fast alle beschädigt wurden und nun teilweise  hergerichtet wurden ( entweder unterstützt oder zum Teil partiell abgetragen) um eine prov. Unterkunft zu haben.

Anschließend fuhren wir über Banepa nach Panauti und fuhren bei  verschiedenen Örtlichkeiten vorbei, in denen  die Blechabdeckungen verteilt werden sollten.

Als nächstes besuchten wir das Bergdorf Tipchok,Chalal in Kavre ( 27.566014°N, 85.50874°E) , das nur über einen sehr abenteuerlichen Weg mittels 4×4 Jeep erreichbar ist.

In diesem Bergdorf sind mehrere Häuser beschädigt, bzw. eingestürzt. Dort gibt ein  kleines Schulzentrum, wo ca. 250 Kinder aus einer Umgebung zur Schule gehen, mit einem Anmarschweg von bis zu 2 Stunden. Im der weiteren Umgebung  wohnen ca. 1500 Personen.

Das Dorf hat nach dem Beben folgende Probleme:

  • Die bestehende Trinkwasserversorgung ist nach dem Erdbeben ausgeblieben, wahrscheinlich ist die Quelle versiegt. Die alternative TW Versorgung wird wieder herkömmlich aus dem tief im Tal verlaufenden Bach sichergestellt. Ca. 1,5 bis 2 Stunden zu Fuß durch den Dschungel muss Wasser geschleppt werden. Ein oder zwei Kinder sind schon von Tigern angefallen worden. Man müsste baldigst die TW Versorgung neu aufbauen, es sind ca 4200 m Rohrleitung zu verlegen und die Quellen neu zu fassen.
  • Schulgebäude: Mehrere Klassen sind schwer beschädigt, also nicht benutzbar. Temporary Schoolrooms ( Baracken mit Wellblechabdeckung und Bambusgeflechte als Wände) sind zur Verfügung, aber sehr ungeeignet auf längerer Sicht. Der Staat gibt keine Förderung zum Aufbau der Schulen. Die Schule ist sehr ordentlich geführt, hat eine sehr schöne neue Bibliothek und wurde auch aus Deutschland ( Landshut) früher mal gefördert.

Fr. Jaya wird für dieses Schulprojekt und für die Trinkwasserleitung eine Schätzung und ein Projekt vorbereiten lassen.
ProNepal wird bald eine Grundsatzentscheidung treffen, ob und ev. wann wir eine eventuelle Finanzierung geben könnten.