Kurz nach dem Erdbeben hat Pronepal in der Örtlichkeit Saimarang eine Aula für den Naturkundeunterricht an der dortigen Oberschule finanziert. Im Mai 2017 wurde ProNepal nun um Unterstützung beim der Fertigstellung des Baues der SANGEY CHHYOLING GOMPA gebeten.

Eine Gompa ist ein Typ eines buddhistischenTempels wie wir ihn in Tibet, Ladakh , Nepal und Bhutan finden. Gompas sind üblicherweise Teil eines buddhistischen Klosters und bestehen zumeist aus einer zentralen Gebetshalle mit einer Buddha-Statue und Bänken zum Gebet sowie angrenzenden Wohnräumen.

Der Bau der Gompa stellt für die Dorfgemeisnchaft von Saimarang  eine vitale Ressource dar und wird ein kulturelles Zentrum sowie ein touristischer Anziehungspunkt werden. Folgende Ziele werden angepeilt:

  • Das Kloster soll durch diesen Bau  zu einem Zentrum zur Festigung  der philosophischen Grundsätze  für die buddhistischen Mönche werden
  • Es soll zu einem Platz für das gemeinsame Gebet der Dorfgemeinschaft werden.  Diese ist  Großteils buddhistischen Glaubens.
  • Das Kloster soll helfen die alten kulturellen und religiösen Gepflogenheiten  für die zukünftigen Generationen zu erhalten
  • Als touristischer Anziehungspunkt soll es helfen, das Einkommen der Dorfbevölkerung zu steigern

Durch die gemeinsamen Anstrengungen der Mönche und der Dorfbevölkerung wurden vor ca. 2 Jahren die wichtigsten Arbeiten in Angriff genommen, auf Grund der finanziellen Belastung sind derzeit aber die Arbeiten eingestellt.

Obwohl die Statue des Guru Rempoche in Inneren der Gompa fertiggestellt und mit einer kleinen kirchlichen Feier bereits geweiht wurde, sind noch viele Arbeiten offen. Dabei handelt es sich um eine Umzäunung oder Ummauerung um das Innere der Gompa vor Lärm und Tieren zu schützen. Weiters soll eine Halle, in der ca. 150 Personen Platz finden sollen,  fertiggestellt werden. In dieser können die rituellen Zeremonien und andere soziale Treffen in Sicherheit und ohne Störung durchgeführt werden. Rund um das Zentrum soll auch ein kleiner Garten angelegt werden, in dem die für die Zeremonien benötigten Blumen und Kräuter angepflanzt werden können.

Das gesamte Projekt kostet ca. 47.500 €, davon haben die Mönche und die Dorfbevölkerung sowie Nachbargemeinden schon ca 26.400 € investiert. Um die Arbeiten fertigzustellen, wurde bei ProNepal angesucht Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Der Vorstand hat beschlossen, den Bau mit 15.000 € zu unterstützten.

Sobald die erste Tranche des Beitrags in Nepal einlangen wird, werden die Arbeiten wieder aufgenommen werden.

Einige Vorstandsmitglieder von ProNepal werden im September Saimarang besuchen und sich vor Ort mit der geistlichen Führung und der Dorfgemeinschaft treffen um weitere Belange zu diskutieren.

Arbeiten abgeschlossen

Im Januar 2014 wurde das Trinkwasserprojekt Jamune bei der Autonomen Provinz Bozen zwecks Erhalt einer Teilfinanzierung eingereicht. Eine Teilfinanzierung von 60% der Kosten wurde zugesagt. Bevor die Arbeiten starten konnten waren längere Vorbereitungen nötig wie auch die Suche nach Finanzierung der restlichen 40%. Ab April 2015 kam es dann zu den schweren Erdbeben, wodurch der Baubeginn  verschoben werden musste.

Wir konnten  nach dem Erdbeben wieder auf unseren bewährten Partnerverein  Seo  (Society of each other)  in Kathmandu zurückgreifen, welcher die Wiederaufnahme des Projektes trotz der großen Entfernung zu Jamune, sofort übernahm. Im Herbst des Jahres 2016 konnten die Rahmenbedingungen für einen Baubeginn neu geklärt sowie die Kosten neu erhoben werden. Die Arbeiten wurden dann zügig umgesetzt und konnten großteils noch Ende 2016  abgeschlossen werden. Die Abrechnungsunterlagen wurden Mitte Jänner 2017 bei der Autonomen Provinz Bozen abgegeben.

Angesichts der erdbebenbedingten Zerstörung an Wohnhäusern und Infrastrukturen war die Durchführung eines Teiles des ursprünglichen Projektes ( wie der Bau von Toiletten – Latrinen)  aus zeitlichen und organisatorischen Gründen  nicht  mehr möglich.  Schlussendlich wurden nur Arbeiten im Ausmaß von 37.088 € umgesetzt. Im Vergleich zur vorgesehenen Projektsumme von 47.200 € ergeben sich also  Minderarbeiten in Höhe von ca. 10.000 €.

Im März 2017 hat ein Vorstandsmitglied von ProNepal zusammen mit dem Präsidenten unseres Partnervereins  SEO erneut einen Besuch im Dorf Jamune gemacht, dabei wurden die abgeschlossenen Arbeiten kontrolliert. Konkret wurden die zwei Reservoire  sowie mehrere Wasserstellen besichtigt. Während der Kontrolle wurde festgestellt, dass die Reservoire leer waren, was auf eine Unterbrechung des Zulaufs aus den Quellen zurückzuführen ist. Die örtlichen Techniker konnten das Problem kurzfristig beheben.

Auch wenn dieses Projekt unserem Verein sehr viel Mühe und Arbeit gekostet hat, sind wir damit sehr zufrieden. Die sehr arme Bevölkerung hat endlich Wasserstellen mit ununterbrochen fließendem Wasser, ebenso das Schulzentrum, in welchem durchschnittlich  300 Schüler die Schule besuchen.

Das Grundrecht auf Wasser hat in diesem Zusammenhang für uns eine besondere Bedeutung erhalten.

ProjektvorstellungBesuch der Stv. Vorsitzenden – Baubeginn

Am 24. September 2016 bin ich im Aishworya Children‘s Home angekommen, wo ich einen Monat meiner Reise verbrachte.
Angefangen hat alles mit einer turbulenten Taxifahrt ins Kinderheim. Mit dem Koffer auf dem Dach ging es los, durch die chaotischen Straßen Nepals. Ich war sehr aufgeregt und konnte es kaum erwarten alle kennenzulernen. Der Empfang war sehr herzlich; jedes einzelne Kind hat mir die Hand gegeben und sich bei mir vorgestellt. Dies war ein sehr emotionaler Moment für mich.
Die Kinder waren sehr neugierig und haben gleich angefangen mit mir zu spielen. Mir ist sofort aufgefallen das die Kinder sehr viel mit ihren Händen spielen, singen und tanzen und gar nicht viel Spielzeug brauchen. Für die nepalesischen Kinder ist es außergewöhnlich Menschen mit hellen Haaren und heller Haut zu sehen. Die großen Mädchen haben mir oft die Haare geflochten und mir wunderschöne Frisuren gemacht.

Das Aishworya Children‘s Home wird von einer Familie geleitet; Mutter und Vater, deren Tochter und Sohn und anderen Freiwilligen.
Ich konnte im Apartment der Familie wohnen, die das Kinderheim leitet. Ich hatte dort ein einfaches Zimmer und bekam jeden Morgen einen leckeren nepalesischen Tee und Kekse zum Frühstück. Dann ging ich ca. 25 Minuten zu Fuß ins Kinderheim.

Die Kinder, die im Heim wohnen, sind zwischen 3 und ca. 15 Jahre alt und stammen aus ärmlichen Verhältnissen. Ihren Verwandten oder Eltern fehlen die Mittel sich um sie zu kümmern oder sie sind Waisenkinder.
Das Kinderheim ist für alle wie ein richtiges Zuhause mit vielen Geschwistern und Freunden. Sie sind eine große Familie, die sich gegenseitig helfen und füreinander da sind.
Jedes Kind hat die Möglichkeit die Schule zu besuchen und dadurch eine Grundausbildung zu erhalten. Was mich sehr gewundert hat war, dass Kinder aus einem unterentwickelten Land so gut Englisch sprechen können und ich mich so gut mit ihnen unterhalten konnte. Viele nepalesische Schulen werden in englischer Sprache geführt und auch schon in der Primary School (Kita und Kindergarten) werden den Kleinkindern auf spielerische Art und Weise einfache englische Wörter beigebracht.

Ich habe noch nie so selbständige junge Mädchen und Buben gesehen. Vor allem die Mädchen, auch schon die Kleinen, können kochen, putzen und passen auf die anderen auf als wäre es selbstverständlich. Manchmal wenn ich ihnen meine Hilfe anbot und mit anpacken wollte, sagten sie mir ich solle mich hinsetzen. Ich saß da, schaute zu und war fasziniert vom Pflichtbewusstsein dieser jungen Menschen. Natürlich durfte ich ihnen auch helfen. Ich habe den Kindern oft bei den Hausaufgaben geholfen, sehr viel mit ihnen gespielt und geredet, die Kleinen im Arm gehalten und die Großen haben mir gelernt wie man in der nepalesischen Küche kocht.

Die Nepalesen lieben Reis und es gibt auch jeden Tag Reis. Für mich war das anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, bei der ganzen Vielfalt an verschiedenen Gerichten die es bei uns hier gibt. Nach jedem Reis-Gericht beteten und meditierten die Kinder ca. eine Stunde lang in einem Zimmer, in welchem sie einen kleinen Altar aufgebaut haben.
Es gab immer zwei Mal am Tag das typische Gericht Dal (Linsen) Bhat (Reis) mit Kartoffeln oder einer etwas andere Beilage.

Am Nachmittag waren die Kinder bis etwa 16.00 Uhr in der Schule. Zuhause waren nur die ganz Kleinen, dir Großen oder wenn jemand krank war. Als nachmittags-Snack gab es meistens verpackte Nudeln, die man mit Chips vergleichen könnte. Die größeren und ich haben diese in Wasser gekocht und als Suppe gegessen. Wie immer scharf, an das ich mich nicht ganz gewöhnen konnte.

Am 1. Oktober gab es ein großes Fest im Aishworya Children‘s Home. Wir haben Dashain und den Geburtstag vom Kinderheim gefeiert. Dashain ist das größte und am längsten gefeierte Hindu-Festival in Nepal. Die Mädchen haben sich schöne Kleider angezogen, die Nägel lackiert und sich geschminkt. Jeder hat ein Tikka bekommen, auch ich. Das Tikka ist ein Segenspunkt den man auf die Stirn bekommt. An diesem besonderen Tag kamen sehr viele Besucher ins Kinderheim und es gab viele verschiedene Beilagen, sowie auch Fleisch zum Reis. Dies ist etwas Besonderes. Es gab sogar einen Kuchen und Geschenke für die Kinder.
Die Kinder haben gesungen, getanzt und gelacht. Es war ein sehr aufregender und besonderer Tag für uns alle.

Währen meiner letzten Woche im Kinderheim besuchte uns meine Freundin Julia, die mit mir zusammen nach Nepal reiste. Darüber freuten sich die Kinder sehr.
Die Tage, Wochen vergingen wie im Flug. Der Abschied von den Kindern ist mir sehr schwer gefallen, da sie mir alle sehr ans Herz gewachsen sind.

Nepal, das Aishworya Children‘s Home und vor allem die Kinder und Nepalesen selbst, haben mir sehr viele wertvolle Eindrücke und Erfahrungen geschenkt, welche ich nie vergessen werden.

Lena Dibiasi