Haus für Krankenschwester in Thamo

In Gedenken an Helene Egger Matscher

Eine Gesundheitsstation ist sehr wichtig für ein Dorf, betont Buddy Maya Sherpa, sie selbst kann bestätigen, dass Menschen eher im Dorf wohnen bleiben, wenn sie dort medizinisch versorgt werden. In Thamo, einer kleinen Ortschaft im Solukhumbu, ist jedes Haus bewohnt. Besonders die ältere Generation bleibt gerne in ihrem Dorf, aber auch junge Leute, wie etwa Trekking Guides, bleiben mit ihren Familien im Dorf. In anderen Dörfern wandern die meisten Jungen nach Kathmandu ab und die älteren bleiben alleine zurück.

 

Thamo hat nun eine Gesundheitsstation und in unmittelbarer Nähe ein Haus, in dem eine Krankenschwester wohnen kann. Pro Nepal hat dieses kleine Wohnhaus in Gedenken an ihre Gründerin Helene Egger Matscher finanziert. Den Vorschlag für dieses Vorhaben hat Buddy Maya Sherpa unterbreitet. Zusammen mit ihrer Schwester hat sie auch die gesamte Bauabwicklung begleitet.

 

Die Materialien für den Bau wurden in Kathmandu gekauft, mit einem Hubschrauber nach Syangboche geflogen und schließlich mit Trägern nach Thamo gebracht. Fenster und Türen wurden vor Ort fertig gestellt. Das Haus wurde mit Steinen und Zement gebaut, innen mit Holz verkleidet, auch die Böden sind aus Holz. Das Haus hat eine überdachte Terrasse, einen großen Schlafraum, eine Küche mit Essbereich, ein WC mit Dusche. Auch eine Sickergrube für das Abwasser wurde gebaut. Wasser und Stromleitungen kommen vom Hauptort Thamo und wurden bis zum Ortsrand geleitet, wo das Haus steht. Es gibt also Strom und Wasser im Haus. Ein Bett, Regale und Küche mit den Utensilien wurden mit dem Budget angekauft.

 

Eine Krankenschwester ist bereits ins neue Haus eingezogen und arbeitet in der nahe gelegenen Gesundheitsstation. Sie verabreicht Medikamente, gibt Impfungen, nimmt Blutdruck und Insulin-Messungen vor. Das verbessert die Gesundheitsversorgung der Menschen wesentlich. Vorher musste die Krankenschwester drei bis vier Stunden Fußmarsch nach Khunde zurücklegen, um einzelne Medikamente zu holen.

 

Es sind besonders die Frauen, die von der Gesundheitsstation und von der ständigen Anwesenheit der Krankenschwester profitieren. Während ihre Männer mit Trekkingtouren oder Expeditionen ihr Geld verdienen, wohnen die Frauen mit ihren Kindern das ganze Jahr über im Dorf. Üblicherweise suchen Sie nur dann einen Arzt oder ein Krankenhaus auf, wenn sie bereits schwer krank sind. Dann kann es oft zu spät sein.

 

Mit einer Krankenschwester vor Ort und einem Arzt, der einmal pro Woche ordiniert, ist auch die Vorsorge gewährleistet. In Zukunft soll diese durch Ärzte Camps verstärkt werden, die einmal jährlich stattfinden soll. Beispielsweise im Bereich Zahnmedizin oder Gynäkologie.

 

Pro Nepal hat mit dem Wohnhaus für die Krankenschwester einen großen Beitrag geleistet, sagt Buddy Maya und bedankt sich im Namen der Bewohner:innen von Thamo.