Am 25. August 2015 haben ein Vorstandsmitglied von Pronepal mit seiner aus Nepal stammenden Tochter den Distrikt Kavrepalchok (Kavre) besucht. Die Besichtigung wurde von Fr Jaya von der Partnerorganisation SEO aus KTM organisiert. In diesem Gebiet befinden sich die Örtlichkeiten in die die Abdeckungen geliefert werden sollen, für die ein Finanzierunsantrag bei der Aut. Provinz Bozen Anfang August gestellt wurde.

Ziel der Besichtigung war es zu sehen, was mit den Wellblechabdeckungen gemacht werden wird, und zu sehen ob es weitere Notwendigkeiten gibt.

Die SEO hat uns mitgeteilt, wie und warum sich die SEO auf dieses Gebiet konzentriert hat und nach welchen Kriterien die Verteilung erfolgt.

Sofort nach dem Beben, wollte auch die SEO ihre Hilfe in den noch schwerer betroffenen Gebiete anbieten und hat einen Versuch unternommen in Gebiete wir Gorka und Nuwakot zu helfen. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass die SEO zu klein war um dort etwas zu erreichen, und auch keine direkten persönlichen Bekanntschaften dort hat. Sie stellte auch fest, dass sie einfach nicht imstande waren, Gebiete zu erreichen, die sie erreichen wollten, weil sie auf dem Weg dorthin von anderen betroffenen Bewohner aufgehalten wurden und inständigst aufgefordert wurden, die Hilfslieferungen ihnen zu verteilen. Also entschied man sich in Kavre tätig zu werden, wo man bekannt war, einen gewissen Respekt genoss und es ein von KTM aus doch relativ leicht erreichbares Gebiet ist. Eine weitere Entscheidung war 20 schwer betroffene Örtlichkeiten für die Lieferung der Wellblechabdecklungen auszuwählen und sich dann dort von der Dorfgemeinschaft die Namen jener zehn Familien nennen zu lassen, die die Hilfe am meisten benötigten. Also eine klare Beschränkung auf 20 Orte , und dort die Beschränkung auf maximal 10 Familien.

Bereits kurz außerhalb Kathmandus Richtung Kavre sieht man ein anderes Bild der Auswirkungen des Erdbebens als in Kathmandu selbst. Hier sind vor allem die ländlichen Bauten und Wohnhäuser betroffen, die fast alle beschädigt wurden und nun teilweise  hergerichtet wurden ( entweder unterstützt oder zum Teil partiell abgetragen) um eine prov. Unterkunft zu haben.

Anschließend fuhren wir über Banepa nach Panauti und fuhren bei  verschiedenen Örtlichkeiten vorbei, in denen  die Blechabdeckungen verteilt werden sollten.

Als nächstes besuchten wir das Bergdorf Tipchok,Chalal in Kavre ( 27.566014°N, 85.50874°E) , das nur über einen sehr abenteuerlichen Weg mittels 4×4 Jeep erreichbar ist.

In diesem Bergdorf sind mehrere Häuser beschädigt, bzw. eingestürzt. Dort gibt ein  kleines Schulzentrum, wo ca. 250 Kinder aus einer Umgebung zur Schule gehen, mit einem Anmarschweg von bis zu 2 Stunden. Im der weiteren Umgebung  wohnen ca. 1500 Personen.

Das Dorf hat nach dem Beben folgende Probleme:

  • Die bestehende Trinkwasserversorgung ist nach dem Erdbeben ausgeblieben, wahrscheinlich ist die Quelle versiegt. Die alternative TW Versorgung wird wieder herkömmlich aus dem tief im Tal verlaufenden Bach sichergestellt. Ca. 1,5 bis 2 Stunden zu Fuß durch den Dschungel muss Wasser geschleppt werden. Ein oder zwei Kinder sind schon von Tigern angefallen worden. Man müsste baldigst die TW Versorgung neu aufbauen, es sind ca 4200 m Rohrleitung zu verlegen und die Quellen neu zu fassen.
  • Schulgebäude: Mehrere Klassen sind schwer beschädigt, also nicht benutzbar. Temporary Schoolrooms ( Baracken mit Wellblechabdeckung und Bambusgeflechte als Wände) sind zur Verfügung, aber sehr ungeeignet auf längerer Sicht. Der Staat gibt keine Förderung zum Aufbau der Schulen. Die Schule ist sehr ordentlich geführt, hat eine sehr schöne neue Bibliothek und wurde auch aus Deutschland ( Landshut) früher mal gefördert.

Fr. Jaya wird für dieses Schulprojekt und für die Trinkwasserleitung eine Schätzung und ein Projekt vorbereiten lassen.
ProNepal wird bald eine Grundsatzentscheidung treffen, ob und ev. wann wir eine eventuelle Finanzierung geben könnten.

Im August 2015 hat ein Vorstandsmitglied von ProNepal die Heime und die Organisation SEO besucht, die von ProNepal und deren Mitgliedern unterstützt werden.

Ziel war es, die von vielen Mitgliedern von ProNepal unterstützten Kinder zu sehen und sich einen Eindruck über den Zustand der Heime nach den Erdbeben zu verschaffen. Man wollte vor allem auch erfahren, ob die in den ersten Tagen nach dem Erdbeben eingeleitete Soforthilfe Maßnahmen nützlich waren und ob nun weitere spezielle Hilfe notwendig ist.

Auf Anfrage der Koordinatorin der Patenschaften von ProNepal haben einige Paten auch einen Briefgruß mitschickt, der den Kindern verteilt werden konnte. Neben diesen Kindern, denen ein Brief gegeben werden konnte, wurden auch noch jene Kinder persönlich getroffen, die heuer erstmals durch Paten von ProNepal unterstützt werden.

Mit den Heimleitungen und der Leiterin der SEO, wurde auch viel über das Erdbebengeschehen selbst gesprochen und man konnte feststellen, welch tiefgreifende Erfahrung für die Heimleitung und die Kinder dieses Ereignis immer noch darstellt.

Society for each other SEO:

ProNepal unterstützt derzeit über den Verein SEO 26 Kinder, davon sind in letzter Zeit drei neue Kinder dazu gekommen. Diese Kinder leben bei ihren Eltern, von denen auch einige zu diesem Treffen gekommen sind.

Durch die Erdbeben wurde das Gebäude der SEO zum Glück nicht beschädigt, die Kinder und die Betreuerinnen sind aber alle noch von diesen Erfahrungen geprägt. Auch weil immer noch Beben kleinerer ( noch fühlbar ) bis mittlerer Stärke mehrmals in einer Woche auftreten, und man so nie endgültig mit der Erdbebenerfahrung abschließen kann. Während des zweiwöchigen Aufenthaltes hat man mindestens 4 starke  Beben verspürt.

Waisenheim Aishworya

Nach dem Beben ist zum Glück auch dieses Heim nicht beschädigt worden, so dass wieder alle Kinder im Heim leben können. Nur einige Tage mussten alle Kinder im Freien leben. ProNepal unterstützt derzeit 14 Kinder.

Aus diesem Heim sind leider immer noch sechs  Kinder vermisst, zwei davon werden von Paten  von ProNepal unterstützt. Am Tag des Erdbebens, waren diese Kinder in ihre Dörfer zurückgekehrt, un sich dort mit ihren Verwandten zu treffen. Trotz mehrerer Versuche diese Kinder zu finden ist man bis heute erfolglos geblieben. Die Suche geht noch weiter.

Man konnte sich über den Zustand der Kinder einen Eindruck verschaffen. Unser Eindruck war, dass die Kinder heuer nicht mehr so fröhlich sind, ihr so gewinnendes Lachen ist zum Großteil verschwunden. Wir führen das auf das tiefgreifende Erlebnis zurück, das die Kinder getroffen hat. Fast jedes hat entweder direkt oder in seinem erweiterten Familienkreis Schäden oder Opfer zu beklagen, und dies, verbunden mit monatelangen Nachbeben, ist eben schon sehr belastend.

Trotzdem waren die Kinder alle gut drauf, sie haben am Tag des  Besuchs im Freien gezeichnet und viele Bilder gemacht.

Waisenheim Sahayogi

ProNepal arbeitet erst seit dem letztem Jahr mit diesem Heim zusammen und unterstützt derzeit 5 Kinder durch eine Patenschaft.

Das Heim war durch das Erdbeben betroffen gewesen, da durch den Einsturz einer Umgrenzungsmauer die Fundamente freigelegt wurden. Das Heim musste in der Folge für eine kurze Zeit in ein anderes Haus ausweichen. Nach der Neuerrichtung der Mauer wurde das Heim wieder bezogen. Leider kam ein weiteres größeres Beben dazu und die Mauer stürzte wieder erneut ein. Also wurde die Mauer nochmals hochgezogen, nun hofft man auf eine endgültige Stabilisierung.

In diesem Heim sind die Kinder wirklich sehr lebendig, sie werden nicht so straff geführt wie in den anderen Heimen, die wir kennen. Aber man sieht, dass die Kinder, die alle Waisenkinder sind, hier  sehr liebevoll betreut werden. Die Heimleiterin hat ihre Dankbarkeit für die Unterstützung durch ProNepal mehrfach ausgedrückt.

Liebe Feunde und Gönner,

wir sind überwältigt von den vielen Spenden, die eingegangen sind und bedanken uns herzlich für Euer Vertrauen. Wir haben einen Teil der Gelder nach bestem Wissen und Gewissen eingesetzt und werden das auch gewiss weiterhin so handhaben. Es gibt viel zu tun, und das über Jahre.

Sicher wartet Ihr schon auf Nachricht über unsere Bezugspersonen in Nepal. Es ist immer noch schwierig, Informationen über das Ausmaß der Zerstörung zu erhalten. Der 25. April hat alles in Nepal verändert. Das zweite Beben vom 12. Mai hat vieles, was dem ersten standgehalten hatte, dem Erdboden gleich gemacht. Zudem ist ein schwerer Sturm über das Land gezogen. Die Monsunzeit hat begonnen. Von einer Stabilisierung der Lage kann noch keine Rede sein.

Wir haben unseren Partnern vor Ort, dank Eurer Unterstützung, eine erste Überweisung im Ausmaß von 7000 Euro als Soforthilfe zukommen lassen. Weitere Unterstützungen, werden nun, nach einer Schätzung der Lage, folgen.

Den Bericht mit Detailinformationen können sie hier herabladen.

Juni 2015