Blutige, schwere Unruhen in Nepal

20 Tote und mehr als 400 Verletzte beim „Massaker vom 8. September“

Die äußerst bewegte Geschichte Nepals der letzten 30 Jahre ist nun um ein neues, tragisches Kapitel reicher geworden.

Die seit bald vier Tagen andauernden, weitverbreiteten und gewalttätigen Unruhen in Nepal mit sehr vielen Toten und Verletzten sowie Brandstiftungen an öffentlichen und privaten Gebäuden haben zum Rücktritt des Premierministers und weiterer Minister geführt. Die Lage ist immer noch sehr angespannt.

Alles begann als friedliche Demonstration vor allem Jugendlicher gegen Korruption, politische Instabilität und das Verbot von Social-Media-Kanälen. Wahrscheinlich haben sich kriminelle Banden und Unruhestifter verschiedener Couleur unter die Jugendlichen gemischt und die Kundgebungen angeheizt. Die Sicherheitskräfte griffen massiv ein und richteten Tränengas, Geschosse aus Gummi und später auch scharfe Munition gegen die Protestierenden. Die obengenannte tragische Bilanz an Menschenleben und der Verlust von Kulturgütern und Privateigentum, vor allem durch Brandstiftungen, hat Nepal in einen Zustand der Starre geführt.

In den letzten Tagen hat die Armee versucht, die Situation zu beruhigen. Durch Ausgangssperren und einen massiven Personaleinsatz werden Regierungsgebäude und Institutionen bewacht.

Derzeit sind erste Initiativen im Gange, um einen neuen Weg für die Zukunft zu finden. Es finden Gespräche zwischen dem Präsidenten, der Armeeführung, den Parteien und den Vertretern der jungen, sogenannten Gen-Z-Bewegung statt, die sicherlich sehr schwierig zu führen sind. Erste neue mögliche Führungspersönlichkeiten bringen sich in Stellung bzw. werden ins Spiel gebracht.

Es scheint derzeit nicht vorhersehbar zu sein, wie sich die Situation und die Zukunft Nepals entwickeln wird.

Die politische Instabilität, die Folgekosten der schweren Zerstörungen und die gesellschaftlichen Spannungen werden die nächste Zukunft Nepals sicher stark prägen.

Wir stehen  in Kontakt mit unseren Freunden und Partnern in Nepal. Sie alle verfolgen die Entwicklungen mit Spannung und zum Teil auch mit Angst und wissen ebenfalls nicht, wie es weitergehen wird.

Unsere  Gedanken sind vor allem bei den vielen jugendlichen Toten und Verletzten, ihren Familien und all den Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben, sowie bei den Kulturstätten, die unweigerlich zerstört wurden.

Aus der internationalen Presse:

Nepali Times : What next, Nepal

Deutsche Welle: Nepal Proteste social Media ban Sperre 

Nepali Times: Nepal 8-september-massacre

My Republica: life gradually returning to normal